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Schlangen in Südafrika, wie sie wirklich sind...

Es sind wohl die rund 2500 seltsam-fremdartigen Schlangenarten, über die es mehr Ammenmärchen und irrige Ansichten gibt als über alle anderen Geschöpfe unter der Sonne - oder unterm Mond, denn viele Schlangen sind Nachttiere. Es ist zum Beispiel nicht wahr, dass sie "schleimig" sind. Ihre Haut ist im Gegenteil trocken und ungewöhnlich sauber. Keine Schlange hat einen Giftstachel im Schwanz, keine rollt sich wie ein Reifen vorwärts oder hypnotisiert Vögel.



Ihre züngelnde, "böse aussehende" Zunge ist ganz harmlos. Es stimmt nicht, dass eine Schlange den Mörder ihres Gefährten sucht, um Rache zu nehmen, oder dass eine tödlich verwundete Schlange noch bis Sonnenuntergang am Leben bleibt. Neun Zehntel aller Schlangenarten sind ungefährlich. Nur ganz wenige greifen den Menschen an. Sie saugen auch nicht Kühen die Milch aus. Und kein Schlangenbeschwörer vermag sie mit seiner Musik zu betören - sie sind nämlich taub. Doch wie Schlangen wirklich sind, das ist viel interessanter als alles, was über sie zusammengefabelt wird. Ihr gesamtes Dasein wird dadurch bestimmt, dass sie weder Arme noch Beine haben.

Doch sie sind keine primitiven Wesen wie die Würmer (mit denen sie nicht verwandt sind), sondern hochentwickelte, komplizierte Geschöpfe. Sie atmen durch eine Lunge, haben ein Herz mit drei Kammern, dazu Leber, Gallenblase und Nieren. Schlangen leben in einer Welt des Schweigens. Da sie keine Ohren haben, "erlauschen" sie mit ihrer sensitiven Unterseite das Vibrieren des Bodens. Bei Nacht jagende Schlangen haben Augen wie Katzen, mit senkrechten Pupillen.

Die in zwei feine Spitzen gespaltene Zunge nimmt kleinste Parikel aus Luft, Erde und Wasser auf und dient als Geruchs- und Gefühlsorgan. Von der Nasenspitze bis zur Schwanzspitze ist der Leib durch übereinandergreifende Schuppen geschützt, auch über den Augen, da aber ist die Haut durchsichtig. Der Bau des Rückgrats erlaubt eine unglaubliche Geschmeidigkeit. Die Rückenwirbel sind durch richtige Kugelgelenke verbunden. An jedem Winkel sitzt ein Rippenpaar (manchmal über 300). Dreiviertel aller Schlangen vermehren sich durch Eier, die übrigen bringen lebende Jungen zur Welt, manchmal in großen Mengen. Ein Schlangenei ist pergamentartig und kann noch wachsen, nachdem es gelegt worden ist. Wie ein Küken arbeitet sich das Schlangenjunge mit Hilfe eines Eizahns, der später wieder abgeworfen wird, aus seinem Ei heraus. Junge Giftschlangen sind sofort nach dem Schlüpfen bereits giftig und wissen in-stinktiv diese Waffe zu gebrauchen.


Gefleckte grüne Busch-Schlange

Während des ersten Lebensjahres wächst eine Schlange auf mehr als das doppelte ihrer Länge und kann sie im zweiten Jahr sogar verdreifachen; das Wachstum hört nie völlig auf. Schlangen können ein ziemlich hohes Alter erreichen. Eine Wasserotter ist 20 Jahre alt geworden, eine Boa Constrictor 23 Jahre. Schlangen können sehr große Portionen herabwürgen, aber auch eine Fastenzeit von über einem Jahr überstehen. Bei den Giftschlangen sind ein oder zwei Zahnpaare mit den Giftdrüsen verbunden. Im Moment des Zubeißens drückt die Schlange kräftig auf diese Reservoire und spritzt ihrem Opfer einen Giftstrahl ins Blut. Gegen große Tiere oder Menschen wenden die Giftschlangen ihre Waffe nur selten an, meist nur in der Verteidigung. Die Cobra, die sich auf einem Felsvorsprung sonnt, oder die Kreuzotter, die wohlig auf dem Heideweg liegt, hat nur den einen Wunsch, in Frieden gelassen zu werden.


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SchlangenBiss - Was man tun und lassen sollte
Schlangen spielen in der Natur eine wichtige Rolle, vor allem, weil sie allerlei sogenanntes "Ungeziefer" vertilgen. Viele Menschen fürchten sich vor ihnen und sind daher bereit, sie zu töten. Aber die meisten Schlangen sind nützlich, nur ein ganz kleiner Prozentsatz von ihnen ist giftig, und davon auch nur wieder ganz wenige so giftig, dass ein Biss von ihnen fatale Folgen haben kann. - Wir geben Ihnen im folgenden (um Sie und die Schlangen zu schützen) ein paar Hinweise für das richtige Verhalten.


Vorsicht:
Keine Schlange fangen. Nehmen Sie nachts draußen eine Taschenlampe mit. Achten Sie auf den Weg und schauen Sie, wohin Sie treten. Im Busch sollten Sie dicke Schuhe und lange Hosen tragen und wo eben möglich auf dem Pfad bleiben. Rühren Sie auch keine "tote" Schlange an; die Tiere stellen sich oft nur tot.


Nach einem Biss:
Benutzen Sie kein Anti-Venom, außer unter ärztlicher Kontrolle. Niemals die Bisswunde aufschneiden oder aussaugen. Als Patient bitte nichts essen oder trinken. Nichts in die Wunde reiben und nicht versuchen, sie auszuwaschen. Bitte, versuchen Sie nicht, die Schlange zu fangen oder sie zu töten.


Das sollten Sie tun:
Halten Sie genügend Abstand zum Tier. Merken Sie sich das Aussehen der Schlange. Bleiben Sie ruhig und halten Sie den Patienten ruhig, denn ein hoher Puls treibt das Gift schneller durch den Körper. Den Patienten so ruhig halten wie eben möglich. Falls eine Schlange jemanden in die Augen gespuckt hat, so spülen sie die Augen mit so viel Wasser wie eben möglich und bringen sie das Opfer umgehend zum nächsten Arzt.

Machen Sie sich Notizen über die Art der Symptome und über die Zeitspanne, wann diese aufgetreten sind. Wenn der Patient aufhört zu atmen, beatmen sie ihn künstlich, bis ärztliche Hilfe eintrifft. Sorgen Sie dafür, dass der Patient so schnell wie möglich ins nächste Krankenhaus eingeliefert wird oder zumindestens fachgerechte medizinische Versorgung erhält.