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Mein Urlaub im Big6 - Gisela mit Fortsetzungen 7. 10. 2008
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 Mein Urlaub im Big6 - Gisela mit Fortsetzungen 7. 10. 2008
7.10. 2008
Guten Morgen!

Und das meine ich auch so. Seit langem habe ich nicht mehr so tief geschlafen. Gewöhnt an die Geräusche der Innenstadt in Deutschland, kann ich die hier vorgefundene Ruhe kaum glauben. Hier wache ich nachts eventuell einmal auf, weil es so ruhig ist.

Es ist 9.00 Uhr und alles geht schon seinen geregelten Gang. Brigitte hat liebevoll den Frühstückstisch gedeckt. Ich sitze auf der überdachten Frühstücksterasse. Ach, ist das schön! Das Wetter meint es auch wieder gut mit mir. Ich hatte mir vorgenommen, es in den ersten Tagen langsam angehen zu lassen. Deshalb setze ich mich wieder auf die Sonnenterrasse der Apartments. Ich kann mich gar nicht sattsehen an dem Blick auf das Kap mit seiner Faszination in der Ferne. Die Sonne Afrikas ist nicht zu unterschätzen, man bringt mir einen Sonnenschirm.

Ich nehme mein Buch - komme aber gar nicht zum Lesen. Die vielen neuen Geräusche aus der Natur lassen mich die Urheber suchen und lauschen.

Grosse Vögel mit langen Schnäbeln fliegen über meinen Kopf und schreien laut wie Kinder. Den afrikanischen Namen werde ich mir nie merken können. Kleine, bunte Vögel fliegen in den Nachbarbaum. Knallrot, giftgrün und gelb. Einer sieht aus wie ein Buchfink und hat einen 30 cm langen Schwanz. Dass der damit überhaupt fliegen kann!

Es ist Mittag und ich fahre mit Brigitte auf der R44 nach Stellenbosch. Stellenbosch liegt hinter dem Helderberg und hat historische Bedeutung. Eingebettet in die Berge lädt er zum Bummeln ein. Nicht nur durch die Studenten findet sich ein Cafe und ein gemütliches Plätzchen am anderen. Und immer wieder der Blick in die Berge, auf die Weinfelder mit den gerade grün werdenen Weinstöcken der Weinfarmen - es ist fantastisch.

In Stellenbosch besuchen wir kleine Läden und den Markt der Afrikaner. Alle sind freundlich und ich habe überhaupt nicht das Gefühl, ein Opfer von Kriminalität werden zu können. Diese Angst, die in Deutschland noch vorhanden war, verliert sich schnell und scheint mir sehr weit hergeholt. Ich bin restlos davon überzeugt, als ich eine ältere Dame ganz alleine an der Landstrasse mit ihrem kleinen Hund spazierengehen sehe. Sie wäre längst ein Opfer geworden, wenn die Atmosphäre hier so feindselig wäre.

Wir fahren zurück und halten an einer Erdbeerfarm. Da geht es zu wie in einem Ameisenhaufen. Die farbigen Arbeiter und Arbeiterinnen pflücken Erdbeeren. Es sind aus meiner Sicht sehr viele Helfer, aber Brigitte lacht und macht mir klar, dass die Hälfte von dem, was ich für Arbeiter gehalten habe, Puppen sind, die die Vögel verscheuchen sollen. Nur die, die sich bewegen, bekommen Geld für ihre Arbeit. So lebensechte Vogelscheuchen habe ich noch nicht gesehen!

Im Farmshop kaufen wir die größten Erbeeren, die ich je gesehen habe. Fast hühnerei-groß. Und der Geschmack!

Nächster Halt ist meine erste Weinfarm. Die herrschaftliche Einfahrt und ein Schlagbaum halten mich zunächst davon ab, unbefangen auf das Gelände zu wollen.Aber Brigitte überzeugt mich davon, daß die Weinfarmen für Jedermann zugänglich sind. Es gibt hier nicht nur guten Wein, sondern auch gutes Essen.

Nach einem aussergwöhnlich guten Cappuccino erreichen wieder das Big6-Guesthouse.

Hartmut kommt von seiner Arbeit zurück und so können wir zusammen den Abend bei Bier und Fisch im idyllischen Hafen von Gordonsbay ausklingen lassen. Eine unerschrockene Robbe im Hafenbecken, stattliche Möwen im schwarz-weiss Gefieder und eine lustige Atmosphäre werden mir immer in Erinnerung bleiben. Ein malerischer Sonnenuntergang hinter dem Kap rundete den Abend ab. Auf der Website ist dieses Foto des Unterganges zu sehen. Es sieht wirklich so aus!

Ein guter Pinotage sorgt für die nötige Bettschwere.

Gute Nacht und bis bald,
Eure Gisela

schrieb Gisela aus Duesseldorf (Deutschland) am 07.10.2008